Bewertung chemischen Stresses auf renaturierten Flussabschnitten unter Verwendung wirkungsbasierter Methoden.
Aquatische Ökosysteme leiden unter verschiedenen Stressfaktoren wie hydromorphologischer Degradation, Nährstoffbelastung und chemischer Verschmutzung. Obwohl renaturierte Flussabschnitte die Lebensraumstruktur deutlich verbessern, zeigen Folgeuntersuchungen oft keine signifikante Verbesserung des ökologischen Zustands.
Ein Hauptgrund hierfür ist die Vernachlässigung chemischer Stressfaktoren, die die positive Wirkung von Renaturierungsmaßnahmen einschränken. In einer Studie wurde die Auswirkung von chemischem Stress auf fünf Flussrenaturierungen untersucht, wobei ökologisch, chemisch und ökotoxikologisch bewertet wurde. Während die Habitatstruktur verbessert wurde, zeigten die Artenvielfalt und der ökologische Zustand keine klare Verbesserung.
Die chemische Analyse ergab, dass Flussabschnitte ähnliche chemische Zusammensetzungen aufwiesen und Unterschiede hauptsächlich durch Sedimentverschmutzung verursacht wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass chemische Verschmutzung den Erfolg von Renaturierungsprojekten behindert. Effektbasierte Methoden erwiesen sich als nützlich, um chemische Belastungen und deren Auswirkungen auf die Wasserqualität zu bewerten und eine Verbindung zwischen chemischer und ökologischer Bewertung herzustellen.
Der Artikel Hörchner S. et al. 2024 In: Restor. Ecol. 32, e14206 ist online in englisch veröffentlicht.