Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat in ihrem aktuellen Jahresgutachten 2025 die Bedeutung von Innovationen in der Wasserwirtschaft als eines der zentralen Kernthemen hervorgehoben. Diese Fokussierung unterstreicht die Relevanz von Wasser nicht nur als lebenswichtige Ressource, sondern auch als Schlüsselbereich für zukünftige technologische und nachhaltige Entwicklungen.

Wasserwirtschaft im Fokus der Innovation

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ökosysteme, unserer Wirtschaft und unseres täglichen Lebens. Angesichts großer Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und sich ändernder Rahmenbedingungen steht die Wasserwirtschaft vor komplexen Aufgaben:

• Ressourcenschutz: Die Sicherstellung der Wasserqualität und der Schutz vor Verschmutzung erfordern innovative Ansätze in der Überwachung und Aufbereitung.
• Effiziente Nutzung: Steigende Wasserbedarfe in Landwirtschaft, Industrie und Haushalten machen effiziente Nutzungskonzepte und Technologien zur Wassereinsparung notwendig.
• Anpassung an den Klimawandel: Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen verlangen nach resilienten Infrastrukturen und flexiblen Managementstrategien.

Die EFI betont, dass technologische Innovationen, digitale Lösungen und interdisziplinäre Forschungsansätze essenziell sind, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Wasserwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten.

KWH als starkes Bündnis für Innovation

In Hessen wurde mit dem Kompetenzzentrum Wasser Hessen ein Netzwerk geschaffen, das die vielfältigen Expertisen aus Wissenschaft, Verwaltung, Bildung und Praxis bündelt, um gemeinsam innovative Lösungen für die Wasserwirtschaft zu entwickeln.

Beispiele für erfolgreiche Projekte sind unter anderem das Verbundprojekt WaRM, dessen Ziel es ist nachhaltige Wassermanagementstrategien für das Hessischen Ried zu entwickeln. Im Projekt PSM-Biodiv stehen diffuse Pflanzenschutzmitteleinträge im Fokus und die Frage inwiefern diese den Biodiversitätsverlust in hessischen Fließgewässern mitverantworten. Das Verbundprojekt gwTriade, das darauf abzielt, ein ganzheitliches Konzept zur Bewertung von Grundwasserökosystemen zu entwickeln und Untersuchungsstandorte in mehreren Bundesländern hat.

Politischer Rückenwind für eine innovationsfreundliche Wasserwirtschaft

Die Anerkennung der Wasserwirtschaft als Innovationsfeld durch die EFI kann als Impuls für politische Entscheidungsträger dienen, um:

• Förderprogramme zu stärken: Gezielte finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Wasserbereich.
• Regulatorische Rahmenbedingungen anzupassen: Schaffung eines Umfelds, das Innovationen fördert und bürokratische Hürden minimiert.
• Öffentliches Bewusstsein zu erhöhen: Kampagnen und Bildungsprogramme, die die Bedeutung von Wasser und Innovation hervorheben.

Hessen als Standort für Wasserforschung und nachhaltige Innovationen

Durch die Aktivitäten des KWH und die enge Vernetzung der Partner positioniert sich Hessen als relevanter Standort für Wasserforschung und nachhaltige Innovationen im Wassersektor. Dies fördert sowohl den Schutz der Gewässer als auch die Sicherstellung von Wasserqualität und Wasserverfügbarkeit. Gleichzeitig entstehen wirtschaftliche Impulse, die die Ansiedlung von Unternehmen im Bereich Wassertechnologie fördern.

Das Gutachten der EFI „Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2025“ ist als PDF kostenlos auf der Website der Expertenkommission Forschung und Innovation verfügbar. Die Bundesregierung beschloss 2006 die Einrichtung der EFI die seit 2008 mit ihren jährlichen Gutachten wissenschaftliche leistet.