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Studie zur Spurenstoffbelastung im Hessischen Ried liefert neue Erkenntnisse

Im Rahmen der Spurenstoffstrategie Hessisches Ried wurde eine aktuelle Studie zur Belastung des Landgrabensystems und des Grundwassers vorgelegt. Mithilfe moderner Non-Target-Analytik konnten erstmals 152 Substanzen identifiziert werden. Überwiegend handelt es sich dabei um organische Spurenstoffe. Neben Arzneistoffen, Haushaltschemikalien und Pestiziden wurden einige industrielle Chemikalien identifiziert. Die Untersuchung wurde vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Kooperation mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) durchgeführt.

Relevanz für Hessen: Herausforderungen und Maßnahmen

Die Ergebnisse sind für den Schutz des Hessischen Rieds von großer Bedeutung und lassen sich auch auf andere Regionen übertragen. Besonders für die Abwasserwirtschaft und den Gewässerschutz liefern sie eine wichtige Datengrundlage für die Planung weiterer Maßnahmen zur Spurenstoffelimination.

Da rund 25 Prozent des hessischen Trinkwassers aus dem Hessischen Ried stammen, sind effektive Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen essenziell.

Zentrale Ergebnisse: Belastung und erste Gegenmaßnahmen

  • 90 % der im Grundwasser identifizierten Substanzen konnten auch im Landgrabensystem nachgewiesen werden.
  • Über 50 % der Stoffe konnten quantifiziert werden.
  • Knapp 50 % der im Grundwasser gemessenen Stoffe ließen sich keinem Eintragspfad zuordnen.
  • 20 Substanzen – überwiegend Arzneimittel – wurden in Konzentrationen von über 1,0 µg/L gemessen.

Die untersuchten Wasserproben stammen aus den Jahren 2020 und 2021. Seitdem wurden wichtige Maßnahmen umgesetzt: Auf drei Kläranlagen wurde eine vierte Reinigungsstufe in Betrieb genommen. Diese Technik dient dazu, Spurenstoffe gezielt zu eliminieren.

Ausblick: Weitere Schritte zur Reduktion von Spurenstoffen

Die Ergebnisse zeigen, dass Kläranlagen einen wichtigen Anteil an den Spurenstoffeinträgen im Hessischen Ried haben. Nichtsdestotrotz sind neben der vierten Reinigungsstufe weitere Maßnahmen erforderlich, um die Belastung langfristig zu reduzieren.

Das Dialogforum „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ bietet hierfür eine zentrale Plattform. Hier werden weitere Maßnahmen zur Spurenstoffreduktion besprochen und weitere Eintragspfade untersucht. Ziel ist es, den Schutz der hessischen Gewässer zu stärken und potenzielle Risiken für Mensch und Umwelt frühzeitig zu minimieren.

Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat hat am 25. März 2025 hierzu die Pressemitteilung „Studie im Rahmen der Spurenstoffstrategie Hessisches Ried vorgelegt“ veröffentlicht.

Weiterführende Informationen

Die vollständige Studie wird in Kürze auf der Webseite unseres Partners Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie veröffentlicht.

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Bundesanstalt für Gewässerkunde